Herrenknecht kommt hart voran
Herrenknecht nutzte letzten Monat die Bühne der Bauma 2022, um Details zu seiner neuesten maschinellen Schachtabteuflösung für den Bergbau, dem Shaft Boring Cutterhead (SBC), bekannt zu geben.
Das Unternehmen, das seinen Shaft Boring Roadheader (SBR) erfolgreich für den Abbau von weichem bis mittlerem Gestein im Bergbau geliefert hat, hat sein neuestes Konzept für Hartgestein mit einer einachsigen Druckfestigkeit (UCS) von bis zu 250 MPa ausgestattet, wobei die Maschine dazu in der Lage ist Schneiden, Ausrichten und Ausmisten gleichzeitig durchführen.
Die Spezifikation des SBC basiert auf den Erfahrungen aus sechs vergangenen mechanisierten Schachtbauprojekten und wurde gemeinsam mit dem weltweit tätigen Schachtbauunternehmen Redpath Deilmann entwickelt.
Zwei der Projekte, die das Design beeinflussten, verwendeten SBR – die Blindspülen in der Jansen-Mine von BHP in Kanada und in der Nezhinsky-Mine von Slavkaliy in Weißrussland. Das Unternehmen hat außerdem zwei SBRs an die Woodsmith-Mine von Anglo American geliefert, von denen eines bereits Abteufarbeiten durchführt.
Redpath Deilmann betreibt den SBR-Schachtabteufbetrieb bei Woodsmith, während DMC Mining zuvor für den Abteufbetrieb beim Jansen-Projekt verantwortlich war.
„Ziel dieser neuen Generation von Blindschachtmaschinen ist es, die bestehende Technik zu aktualisieren und an aktuelle Gegebenheiten und Anforderungen anzupassen“, sagt Martin-Devid Herrenknecht, Mitglied der Geschäftsführung.
Der SBC sei für Schachtdurchmesser bis 9 m und Schachttiefen von ca. 1.500 m ausgelegt, sagte Patrick Rennkamp, Produktmanager Bergbau bei Herrenknecht, in München in einem Vortrag mit dem Titel „Maschinelles Abteufen von tiefen Schächten im Hartgestein“. Das Maschinengewicht beginnt bei 450 t und die Länge beträgt 45 m.
Eines der einzigartigen Elemente, die Rennkamp hervorhob, war das pneumatische Mucking-System an Bord der SBC.
Aufbauend auf einem ähnlichen System wie beim SBR ist der Ausmäumvorgang beim SBC an die kreisförmige Bewegung der Schneidscheiben am Vollschnitt-Fräskopf gekoppelt. Die Kombination aus Bewegung der Scheiben und der Absaugung sorgt dafür, dass die Maschine das Material nur einmal schneidet, erklärt RennkampICH BINB. am Rande der Veranstaltung, reduziert den Verschleiß der Messer und sorgt dafür, dass die Maschine länger schneidet.
Die Konstruktion sorgt dafür, dass das Schnittgut in die Mitte der Maschine gelangt, wo das Saugelement am effektivsten ist. Das Bohrklein gelangt dann durch das Saugrohr nach oben in einen Saugkasten, bevor es in grobes und feines Material gefiltert und weiter nach oben geblasen wird, wo es zu einer anderen Überkopfstation transportiert werden kann, wo es über Eimer an die Oberfläche gebracht wird.
Wie die SBR verfügt die Maschine über ein Greifsystem, um sie im Schacht an Ort und Stelle zu halten. Direkt über den Greifern gibt es außerdem einen Belagbereich und weitere Arbeitsdecks für gleichzeitiges Arbeiten.
Mit dem neuen SBC strebt das Unternehmen Sinkgeschwindigkeiten von 6-8 m/d an. Dies ist zwar nicht der Fortschritt, den herkömmliche TBMs bei horizontalen Erschließungen erzielen, ist aber schneller als herkömmliche Bohr- und Sprengmethoden, die zum Blindabteufen eingesetzt werden.
Herrenknecht beschäftigte am Standort Schwanau in Deutschland ein rund 40-köpfiges Team an der Entwicklung des SBC. Ergänzt wird dies durch ein Team an den Standorten von Redpath Deilmann in Deutschland, das ebenfalls Beiträge zum Projekt leistet.
Bisher hat das Unternehmen 600 Tests mit unterschiedlichen Materialgrößen durchgeführt und etwa 9 m Schachtabteufung in 30–40 MPa UCS-Beton mit einer Demonstrationsanlage abgeschlossen, die 1:3 der Größe der Maschine in Originalgröße entspricht.
Die nächsten Schritte bestehen darin, potenzielle Kunden einzuladen, ihr eigenes Material zum Testen auf der Bohranlage bereitzustellen und das Potenzial zum Schneiden von Hartgestein zu validieren.
ICH BIN